21.03.2024 10. Hauptversammlung SfS, Separate Einladung unter weitere Informationen, (weitere Informationen)
11.04.2024 Vita-Parcours, keine Anmeldung nötig, (weitere Informationen)
11.04.2024 eBike-Treff, Anmeldung nötig, (weitere Informationen)
18.04.2024 Ausflug ins Paraplegiker Zentrum Nottwil, Anmeldung bis 04.04.2024, (weitere Informationen)
09.05.2024 Vita-Parcours, keine Anmeldung nötig, (weitere Informationen)
09.05.2024 eBike-Treff, Anmeldung nötig, (weitere Informationen)
16.05.2024 Besuch Kantonspolizei und Kathedrale St. Gallen, Anmeldung bis 02.05.2024, (weitere Informationen)
13.06.2024 Vita-Parcours, keine Anmeldung nötig, (weitere Informationen)
13.06.2024 eBike-Treff, Anmeldung nötig, (weitere Informationen)
20.06.2024 Stadtführung in Schaffhausen, Anmeldung bis 06.06.2024, (weitere Informationen)
Zum Ausdrucken: Programm 1. Semester 2024 und Anmeldung 1. Semester 2024

Senioren zeigten großes Interesse am Vortrag „Altersvergessen“ vom 25.01.2018

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Zum Vortrag „Altersvergessen – Ursachen, Symptome, Behandlung und Unterstützung“ der Senioren für Senioren Sargans konnte Werner Wüst als Mitorganisator des Anlasses 94 Seniorinnen und Senioren im Katholischen Pfarreiheim in Sargans herzlich begrüßen.

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Als einen ausgewiesenen Kenner dieser Materie konnte er den Referenten PD Dr. med. Dr. phil. Ulrich Michael Hemmeter, Chefarzt der Alters- und Neuropsychiatrie und ärztlicher Leiter Center of Education and Research (COEUR) der Psychiatrie St. Gallen Nord, begrüssen. Dieser ist auch für die Konzepte und Weiterbildung der Alterspsychiatrie für den Sektor Süd, also der Psychiatrie in Pfäfers zuständig.

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Was ist Demenz?
Dr. Hemmeter ging in seinem Referat als erstes auf den Themenkreis Demenz ein. Was ist Demenz? Welche Formen von Demenz gibt es? Was sind die Ursachen? Wie kann man damit umgehen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Unter Demenz versteht man die alltagsrelevante Abnahme von Gedächtnis und anderer kognitiven Funktionen (Gedächtnisstörungen, Verminderung der Sprachfähigkeit, Orientierungsprobleme, Beeinträchtigung in Alltagshandlungen) im Vergleich mit dem ursprünglichen Funktionsniveau des Patienten, die länger als 6 Monate besteht.

Die verschlechterte Funktion des Gedächtnisses kann sich so negativ auswirken, dass der betroffene Mensch in seinem Alltag nicht mehr allein zurechtkommt. Wenn eine Gedächtnisstörung über eine Zeit von 6 Monaten besteht, macht es Sinn dies medizinisch abklären zu lassen. Gedächtnisstörungen können verschiedene Ursachen haben, wobei nicht alle zu Demenz führen.

Fallbeispiel des dementen Herrn K.
Die Familie machte mit ihm an seinem 80-jährigen Geburtstag einen Ausflug an den Bodensee nach Bad Horn. Sie gingen dort gepflegt Essen und hatten einen schönen Tag. Am Abend rieft ihn die Tochter an und fragte, wie ihm der Tag gefallen habe. Er konnte sich aber gar nicht mehr an Ausflug erinnern. Er sagte, er wäre ja den ganzen Tag alleine zu Hause gewesen und keiner sei vorbeigekommen.

Solche Situationen können in der Familie schon zu grossen Konflikten führen, wenn man die Demenz nicht kennt und nicht weiss wie damit umgehen. Auch den Patienten kann man sehr irritieren, wenn man darauf beharrt und sagt, wir waren doch am Bodensee und hatten einen schönen Tag.

In diesem Fallbeispiel wusste die Tochter von der Demenz des Vaters und konnte das Gespräch mit einem Wechsel des Gesprächsthemas noch gut beenden.

Herr K hatte eine Demenz und war in optimaler Behandlung. Er wurde durch seinen Hausarzt und durch die Memory-Klinik gut betreut. Er bekam ein Medikament gegen das sogenannte Vergessen, ein sogenanntes Antidementivum, er bekam auch ein sogenanntes Schlafanstossens-Antidepressivum gegen Schlafstörung und für die Stimmungsaufhellung. Einmal in der Woche ging er zur Gedächtnisgruppe und zum Training der Alltagsaktivitäten, zweimal die Woche zur Bewegungstherapiegruppe und einmal pro Woche eine Stunde zum Schwimmen. Er wohnte im altersbetreuten Wohnen, dort gab es auch Tanznachmittage für Senioren und Spielnachmittage. Er hatte vor zwei Jahren seinen Führerschein abgegeben und noch eine Patientenverfügung gemacht. Der Herr K kannte seine Erkrankung und die Symptome, den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten. Das Fallbeispiel deutet an wie vielfältig die Probleme einer Demenz sind.

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Formen von Demenz
Die reine Alzheimer Krankheit ist mit 35 % die häufigste Form. Die gemischte Form; Alzheimer plus Durchblutungsstörungen 15 %. Die Demenz mit Lewy Körperchen ist eher Parkinson assoziiert 15 %. Die vaskuläre Demenz, ist eine Art Demenz, die von Durchblutungsstörungen im Gehirn ausgelöst wird 10 % beziffert.

Ursachen von Demenz
Eine Demenz kann durch Durchblutungsstörungen entstehen. Oder es gibt Eiweiß Ablagerungen im Gehirn, die zu Störungen im Hirnstoffwechsel führen. In der Folge werden die Nervenzellen im Gehirn nicht mehr richtig versorgt, es kommt zu Entzündungen und in der Folge sterben die Nervenzellen ab. Auch Schlaganfälle können zu einer Demenz führen. Oder Demenz kann die Folge einer Ruptur von einer Hirnarterie sein, in diesem Falle kommt nicht mehr genug Blut im Gehirn an, das Gehirn wird nicht mehr genug mit Sauerstoff und Glukose versorgt, das führt zur sogenannten vaskulären Demenz.

Behandlungsmöglichkeiten
Wieder einmal die Schlüssel nicht gefunden? Schon wieder einen Termin verschwitzt? Vermehrt Schwie­rigkeiten bei anspruchsvollen Tätigkeiten? Häufen sich solche und andere Fehlleistungen, kann es sich um eine leichte kognitive Beeinträchtigung handeln. Wenn solche Geschehnisse und Auffälligkeiten allerdings häufiger vorkommen und wenn man dadurch im Alltag beeinträchtigt ist, dann sollte man zum Hausarzt gehen und ihm darüber berichten. Der Arzt wird die Leistungsfähigkeit des Gehirns mittels kurzer Tests, Brain Check, dem Uhrentest oder dem «Mini Mental Status Examination (MMSE)» überprüfen. Bei auffälligem oder unklarem Ergebnis wird meist eine weitere Untersuchung in einer Memory Clinic nötig. Die Memory Clinicen haben das Ziel, Patienten die Demenzen entwickeln zu diagnostizieren, damit diese Menschen danach gezielter behandelt werden können, um damit ihre Lebensqualität wieder zu verbessern. Es werden dort sehr spezifische Tests gemacht und abgeklärt, wieviel der Patient unter dem sogenannten Normalwert liegt.

Dann werden Behandlungsvorschläge gemacht, welche Medikamente eingesetzt werden können. Weiter wird die Fahrtauglichkeit besprochen, die Wohn- und Betreuungssituation geklärt, gefolgt von Patientenverfügung, Informationsvermittlung, Angehörigenberatung. Letztlich wird eine Verlaufskontrolle und eine Therapieevaluation aufgegleist.

Normale geistige Fitness oder nor­male «Altersvergesslichkeit»
Wenn man aber mal den Autoschlüssel, den Schirm oder die Handschuhe sucht, wenn man aus dem Haus geht, oder wenn man ab und zu Namen vergisst, dann ist das noch kein Alarmzeichen. Bis zu einem gewissen Grad passiert sowas auch jungen Leuten. Speziell wenn man unter Stress steht, kann es sein, dass man nicht mehr so konzentriert ist.

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Hilfreiche Aktivitäten gegen die „Altersvergesslichkeit“
Wichtig ist für sich selber Zeit zu nehmen, eine gesunde Ernährung, ausreichende Trinkflüssigkeit, möglichst 7 Stunden erholsamen Schlaf pro Nacht und viel Bewegung an der frischen Luft. Auch Tätigkeiten wie Hobbys pflegen, Musikinstrument spielen, Malen, Basteln und Briefe schreiben sind recht hilfreich. Dazu immer wieder mal eine Trainingseinheit in Form von Lesen, Rechnen, Sudoku, Kreuzworträtsel oder anderer Denksportaufgaben halten das Gehirn in Form.

Hier finden Sie noch einige Fragen zu Denksport Aufgaben (<– einfach hier klicken) zu Ihrem persönlichen Training. Und hier sind die Denksport – Antworten (<– einfach hier klicken).

Nach Beantwortung der noch offenen Fragen aus dem Publikum wurde der sehr professionelle, kompetente und äußerst interessante Vortrag von Dr. Ulrich Hemmeter mit großem Applaus verdankt. Es war ihm wirklich gelungen, die anwesenden Seniorinnen und Senioren über das Thema „Altersvergessen“ umfassend zu informieren und ihnen aufzuzeigen, auf was sie präventiv achten sollten und wie sie sich bei konkreten Anzeichen von Demenzerkrankungen verhalten sollten.
Nach Vortrag und Diskussion waren die Teilnehmer noch zum vom Verein „Senioren für Senioren“ offerierten Kaffee und etwas Süßem eingeladen. Beim gemütlichen Zusammensein bot sich noch Gelegenheit sich über die Vortragsthemen auszutauschen. Da war da und dort der Wunsch zu hören, hoffentlich nie in eine Demenz zu rutschen und von anderen Abhängig zu sein. Immerhin waren jetzt alle über diesen Themenkomplex gut informiert. Dieser Vortragsnachmittag wird allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben.