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Ausflug Zeppelinmuseum in Friedrichshafen vom 19. Oktober 2017

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Eine sehr frohgelaunte Schar von 32 Seniorinnen und Senioren hatte sich an diesem Donnerstag bei schönster Herbststimmung zum Besuch des Zeppelinmuseums nach Friedrichshafen aufgemacht.

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Mit dem Zug ging es um 8.00 Uhr ab Sargans über Rorschach nach Romanshorn. Dort bestiegen die Ausflügler die Autofähre nach Friedrichshafen.

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Während der Schifffahrt über den Bodensee stärkten sich die Teilnehmer mit einem vom Verein offerierter Kaffee und Gipfel. Schon bald waren die schmucke Uferpromenade der grössten Industriestadt am Bodensee und die Anlegestelle in Sicht. Nach Ankunft in Friedrichshafen begab sich die Gesellschaft hinüber zu dem 200m entfernten grossen weissen Gebäude des ehemaligen Hafenbahnhofs, das seit 1996 das Zeppelinmuseum beherbergt.

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Aufgeteilt in zwei Gruppen und unter kundiger Führung lernten die Teilnehmer in diesem sehr interessanten Museum die Geschichte des Zeppelins kennen.

Vor 122 Jahren hatte Ferdinand Adolph August Heinrich von Zeppelin sein Patent für das erste Luftschiff unter dem Namen „lenkbarer Luftfahrzug“ angemeldet. Dieser Patentname besagt, dass der Zug der Eisenbahn das Vorbild für den Zeppelin war. Fünf Jahre später, am 2. Juli 1900 wurden tausende von Zuschauern Zeugen des Aufstiegs des ersten Luftschiffs (LZ  1). Unter dem Kommando des 62-jährigen Grafen Zeppelin startete es von der Wasseroberfläche des Bodensees aus. Es kreiste über dem See  bei einer Flughöhe von 300 m und mit einer Geschwindigkeit von 28 km/h. Nach einer Fahrtdauer von 18 Minuten landete es ohne Schwierigkeiten wieder auf dem Bodensee. Nun wusste man, dass mit dieser neuen Erfindung, Menschen über weite Strecken in der Luft transportiert werden können. In den folgenden 20 Jahren wurden 120 Luftschiffe gebaut. Die Konstruktion wurde laufend verbessert und das sogenannte „Starrluftschiff“ galt schliesslich als Meisterleistung deutscher Ingenieurskunst.

Das Luftschiff LZ 129 „Hindenburg“

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Die Geschichte des berühmten Luftschiffs, benannt nach dem Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, begann nach fünfjähriger Bauzeit mit der Erstfahrt am 4. März 1936 und endete nach 63 Fahrten und 337‘282 Kilometern mit der Katastrophe von Lakehurst am 6. Mai 1937 vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

Mit einer Länge von 245 Metern und einem größten Durchmesser von rund 41,2 Metern war die LZ 129 „Hindenburg“ das bis heute größte Luftfahrzeug der Welt. Sie benötigte 200.000 Kubikmeter Wasserstoffgas in 16 Gaszellen und hatte ein Startgewicht von 220 Tonnen.

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Neben den Passagieren konnte das Schiff bis zu elf Tonnen Ladung in seinen Frachträumen aufnehmen. LZ 129 vereinte geschmackvolles Ambiente mit Zweckmäßigkeit, Leichtbauweise und technischen Innovationen.

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Vier starke Maybach-Motoren ermöglichten dem Luftschiff eine Höchstgeschwindigkeit von 136 Km/h, damit war es das schnellste Verkehrsmittel jener Zeit.
Die großzügigen Fahrgasträume waren im Rumpf des Luftschiffes untergebracht. Im unteren Deck war die Mannschaft untergebracht. Die Besatzung erforderte 50 Mann.

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Das obere Deck war für die vornehme Reisegesellschaft bestimmt. Für die feinen Reisenden gab es 50 Betten in Doppelkabinen mit ausklappbarem Waschbecken mit fliessend warmem und kaltem Wasser.

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Angelehnt an die Gestaltung der Fahrgasträume der großen Hochseeschiffe standen den Passagieren der „Hindenburg“ außerhalb ihrer Kabinen verschiedene Gesellschaftsräume zur Verfügung. In einer speziell eingerichteten Schreibstube konnten die Passagiere Briefe schreiben und in den vorhandenen Briefkasten einwerfen.

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Trotz dem latenten Gefahrenpotential durch das Wasserstoffgas war es damals offenbar undenkbar gewesen, den eleganten Passagieren das Rauchen von Zigarren und Pfeifen zu verbieten. Darum wurde dafür ein spezieller Rauchsalon eingebaut. Eine Reise mit dem Luftschiff war ein besonderes Erlebnis. Die LZ 129 „Hindenburg“ bot seinen Passagieren  höchsten Komfort und grösste Modernität. Für die damalige Zeit war das Luxus pur.
Im unteren Deck war die Bordküche untergebracht, wo täglich vier Köche für mittags ein 3-gängiges Menü und für abends ein 4-gängiges Menü zubereiteten. Dort befand sich auch eine eigene Poststation, mit eigenem Stempel.

Die LZ 129 „Hindenburg“ hatte eine regelmäßigen Linienverkehr mit Passagieren, Post und Fracht zwischen Deutschland und den USA. Die Passagiere konnten in 3 Tagen und 3 Nächten den Nordatlantik überqueren und an die Ostküste Nordamerikas reisen. Das Luftschiff hatte aber auch einen regelmäßigen Linienverkehr mit Passagieren, Post und Fracht zwischen Deutschland und den Brasilien.

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An Schnelligkeit war das Luftschiff den großen Passagierschiffen überlegen. Aber das hatte seinen Preis: Eine Fahrt nach Brasilien kostete etwa 1‘500 Reichsmark, in die USA 1‘000 bis 1‘125 Reichsmark – etwa das halbe Jahresgehalt eines Maschinisten der „Hindenburg“.

Die Originalpläne der LZ 129 „Hindenburg“ von vor über 80 Jahre sind heute im Archiv des Zeppelinmuseums untergebracht. Für das Museum wurden Teile dieses Luftschiffes nach diesen Konstruktionsplänen nachgebaut. Die Teilnehmer konnten alle Lokalitäten im Nachbau besichtigen.

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Interessant war auch die Landung des Luftschiffes. Für diesen Vorgang verteilten sich rund 200 Männer auf dem Landeplatz während das Luftschiff langsam angeschwebt kam. Aus einer Höhe von rund 50 Meter über Boden mussten sie das Gefährt dann an herunter gelassenen Seilen herunter ziehen. Zum Schutze vor allfälligen Windböen waren an allen Landeplätzen riesige Hallen mit 300 Metern Länge und 72 Metern Höhe gebaut worden, in die dann das Luftschiff gezogen wurden. Dort schwebte das Luftschiff rund zwei Meter über dem Boden und wurde mit den vielen Seilen an eigens dafür bereitgestellten Sandsäcken festgebunden und fixiert. Dann wurden die Luken geöffnet und die Passagiere konnten geschützt vor Wind und Wetter aussteigen.

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Katastrophe von Lakehurst
Das Unglück ereignete sich am 6. Mai 1937. Viele hundert Besucher säumten den Landeplatz um die Ankunft des Luftschiffes LZ 129 „Hindenburg“ zu beobachten. Mit 97 Menschen an Bord, davon 36 Passagieren befand sich LZ  129 „Hindenburg“ in Anfahrt auf Lakehurst. Eine Gewitterfront hatte die Landung verzögert. Plötzlich brach nahe der oberen Heckflosse ein Feuer aus, das sich in rasender Geschwindigkeit durch das ganze Schiff ausbreitete. Geschmolzene Aluminiumteile und brennende Fetzen der Außenhaut flogen umher. Innerhalb von 32 Sekunden stürzte das Luftschiff aus 60 m Höhe als rauchendes Gerippe zu Boden. 35 Menschen kamen ums Leben – 13 Passagiere, 22 Mannschaftsmitglieder.

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Die 62 Überlebenden erlitten zum Teil schreckliche Brandwunden, aber manchen gelang es, mit einem Sprung aus dem Luftschiff nahezu unverletzt zu entkommen. Es hatte Tage vorher viel geregnet und die Landewiese war völlig aufgeweicht. Einige Passagiere waren aus dem Fenster des Luftschiffes heraus abgesprungen und glücklicherweise hatte der aufgeweichte Boden die Stürze abgefedert und so konnten sich viele Menschen retten.
Dieses Unglück hatte die Welt in Schockstarre versetzt. Dadurch wandelte sich die Bedeutung der „Hindenburg“ vom Fortschrittssymbol zum Sinnbild des Scheiterns. Die Ursachen für das Unglück konnten bis heute nicht eindeutig geklärt werden. In Deutschland wurde sofort verboten, Passagiere mit Wasserstoffgas betriebenen Luftschiffen zu befördern.

Zeppelin NT (NT für Neue Technologie)
Am 18. September 1997 erhob sich der erste Zeppelin der neuen Generation in den Himmel über Friedrichshafen. Der Name Zeppelin NT (NT für Neue Technologie) steht für das modernste Luftschiff der Welt und die großartigste Art zu fliegen.

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Derzeit gibt es zwei Luftschiffe „Zeppelin NT“ in Friedrichshafen. Jedes hat eine Länge von 75 Metern. Unten am Rumpf ist eine Gondel angebracht, in der 12 Fluggäste und zwei Piloten Platz finden. Sie sind gebaut mit Hightech-Material, ausgestattet mit der aller neusten Technik und haben Propeller die senkrecht und waagrecht gestellt werden können. Bei waagrechter Stellung der Propeller bleibt das Luftschiff in der Luft stehen, was gerade für wissenschaftliche Forschungen sehr zweckdienlich ist. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 70 km/h, die übliche Flughöhe 300 Meter und die Füllung besteht aus Helium. Eines der neuen Luftschiffe wird für Rundflüge von 30 Minuten bis 3 ½ Stunden und das andere für Forschungszwecke eingesetzt.

Die Führerinnen Frau Gerti Spielmann und ihre Kollegin hatten es sehr gut verstanden den Seniorinnen und Senioren die Geschichte der Zeppeline zu erklären und hautnah erlebbar zu machen. Ihre gut verständlichen Ausführungen wurden am Schluss mit grossen Applaus verdankt.

Der Museumsbesuch mit dem Ausflug in die Welt der Zeppeline machten die Teilnehmer recht hungrig und durstig. Im 1. Obergeschoss des Restaurant „Delphi“ mit herrlicher Aussicht auf Seepromenade und Bodensee erwartete sie ein feines Mittagessen mit Dessert und einem vom Verein offerierten Kaffee.

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Die Ausflügler liessen es sich gut gehen. In so angenehmer Atmosphäre und beim geselligen Beisammensein boten sich für alle Gelegenheiten für viele interessante Gespräche.
Nach dem Mittagessen blieb noch genügend Zeit für einen Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein auf der Uferpromenade, das Besteigen des Aussichtsturmes, einen Bummel durch die Altstadt oder einfach zum Lädela.

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Dabei verging die Zeit wie im Fluge und schon um 15.41 Uhr fuhr die Fähre wieder zurück nach Romanshorn. Mit dem Zug erfolgte die letzte Etappe nach Sargans, wo alle um 18.00 Uhr glücklich und zufrieden eintrafen. Die Seniorinnen und Senioren waren voll des Lobes und sich einig, der Ausflug ins Zeppelinmuseum in Friedrichshafen war an diesem herrlichen Herbsttag ein echtes Highlight und hat sich echt gelohnt.